Mittwoch, 23. Juni 2010
Disziplin
Seid einigen Wochen nehme ich an einer Gesprächsrunde "Erziehungsberatung" teil. Heute sprachen wir darüber, wie Kinder innere Stärke bekommen. Klar, wichtig sind Liebe, Lob, Selbstvertrauen und so weiter, aber was ist mit Disziplin? Als ich dieses Wort erwähnte, dachten wir irgendwie an die älteren Generationen, wo Disziplin noch mit Gehorsam und sehr strengen Eltern gleichgesetzt wurde. Was meint ihr denn ? Ich meine Disziplin ist wichtig. Ich selbst habe keine! Ich habe im Leben immer etwas angefangen und nach kurzer Zeit wieder abgebrochen. Ok, ich bin sehr vielseitig und habe beruflich schon verschiedenes erfolgreich ausprobiert, aber was ist aus mir geworden.... bin ich damit zufrieden...
Warum also sollte Disziplin schlecht sein? Warum hört es sich so negativ an?
Und wie lernen meine Kinder Diziplin, wenn ich nicht mal bei Kleinigkeiten diese vorlebe? Hier liegen 20 Dinge herum, die mal angefangen wurden aber nie vollendet wurden :-(
Also ich bin damit nicht zufrieden, wie ist es denn so bei euch?
Özlem
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Liebe Özlem!
AntwortenLöschenMeine Kinder sind 23 und fast 21 und bei meiner Großen war das nie ein Problem, sie bekam ne Ansage und es hat geklappt, meistens jedenfalls. Bei meinem fast 21jährigen Sohn war das anders. Bei dem hat auch einiges an Konsequenz meinerseits gefehlt. Ich denke bei manchen Situationen hätte mehr Konsequenz vieles einfacher gemacht. Ich hatte Glück. Meine Kinder haben beide einen guten Beruf erlernt, stehen mit beiden Beinen im Leben und, gerade mein Sorgenkind der Sohnemann, hat noch wunderbar seinen Dreh gefunden. Und wenn ich heute so höre wie sie es sich mal vorstellen mit Kindern, wobei mein Sohn jetzt schon Verantwortung für den 3jährigen seiner Freundin übernommen hat bei dem er ja nicht der Papa ist, bin ich überrascht das sie so klar sehen das Disziplin, Konsequenz und klare Linien von Nöten sind und das bei einer Mutter die den 2.Namen "Inkonsequenzia" hat ;o)).
Liebe Grüße Gaby
Hallo Özlem,
AntwortenLöschenwenn ich Dich richtig verstanden habe, bist vor allem Du selbst mit Deiner Disziplinlosigkeit (Freiheit, Kreativität klänge doch so viel netter) unzufrieden.
Hat also nicht wirklich was mit Deinen Kindern zu tun.
Die fühlen sich mit Disziplin nicht besser, die sind frei und kreativ und glücklich damit.
Disziplin wollen wir Erwachsenen von ihnen, damit sie "funktionieren" wie wir glauben, dass sie sollten.
Später sollen sie dann tatsächlich entweder funktionieren oder total "frei und kreativ" Probleme lösen und superneue Ideen entwickeln....... Aber das haben wir ihnen dann ausgetrieben.
Las heute, dass Unordnung wichtig ist.
Einige kommen also schon darauf, dass die derzeit so angesagten Erziehungskonzepte durchaus hinterfragwürdig sind.
Keep it all easier !
Ganz liebe Grüsse aus Köln
Lil
Liebe Özlem,
AntwortenLöschenDisziplin gehört auf jeden Fall zum Leben.
Nicht nur für einen selbst, denn daß was Du vorlebst gibst Du weiter.
Bei unserem Philipp ( ein ADHS- Kind ) ist das das A & O !... ohne Disziplin,klare Linien, Ansagen... selbstverständlich auch Lob für Erfolge und nicht zu vergessen die Liebe, die man dem Kind schenkt, daß alles spielt in der Entwicklung eines Erdenbürgers eine Rolle.
Das was wir vorleben, das können wir nur weiter geben... die Erfahrungen müssen sie selber machen.
Wichtig war für mich / uns, daß sich unsere Kinder wohlfülen, sie müssen / mußten lernen, wie wir das auch getan haben.
Das Leben und so manch Einfluß / Umgang kann manchmal erschreckend wirken.
Aber das ist die heutige Zeit, jedoch sollte man eine Klare Linie in der Erziehung beibehalten mit ganz viel Liebe.
Wir als Erwachsene sind die Vorbilder.
Ich glaube Du bist auf dem richtigen Weg.
Herzlichst Antje
Liebe Özlem,
AntwortenLöschenich denke eine gesunde Mischung ist lebensnotwendig. Disziplin sollte sein, aber nicht bis zur absoluten Konsequenz. Wir müssen auch probieren und dann NEIN sagen dürfen. Du siehst es doch an Dir. Man fängt was an und wenn es einem keinen Spaß mehr macht, dann halt nicht. Wo liegt der Sinn, gegen den eigenen Willen mit Widerwillen "durchzuhalten"??? Es gibt auf der anderen Seite Situationen, da ist Disziplin das Nonplusultra ... also wie gesagt, eine gesunde Mischung für jeden speziellen Fall. Mach Dir keine Sorgen, ich finde, es ist auch gut den Kindern vorzuleben, dass man nicht perfekt ist. So können sie nach etwas streben, was erreichbar ist.
Einen lieben dicken Gruß
Iris
Das ist eine wirklich sehr gute Frage. Ich versuche bei manchen Dingen bei Nico einfach konsequent zu sein. Disziplin hört sich wirklich schrecklich an, Konsequenz dagegen nicht.
AntwortenLöschenAllerdings bin ich ähnlich wie du. In der Umsetzung fehlt es mir dann oft an Konsequenz. Allerdings, manche Dinge muss man einfach immer konsequent sagen und immer wieder wiederholen. Wie Bitte und Danke, oder grüß doch bitte, das ist höflich. Das sind doch Eckpfeiler die man, sofern man sie im Leben dann auch umsetzt einem immer ein Lächeln einbringt.
Manche Dinge sind mir weniger wichtig. Ich bin nicht konsequent wenns ums aufräumen geht, oder ums aufessen (was ich übrigens schrecklich finde, wenn man aufessen muss).
Soweit mal zum Kind. Bei mir selbst ist es oft so das ich mir zu viel vornehme und es deshalb an Disziplin fehlt. Man sollte einfach den für sich richtigen Weg finden. Gewisse Dinge einfach vorleben. Die gehen dann in Fleisch und Blut über, war zumindest bei mir so. Gewisse Dinge haben mir einfach meine Eltern immer wieder vorgelebt oder vorgebetet. Irgendwann übernimmt man das.
Aber, niemals überfordern. So versuche ich das, obs der richtige Weg ist? Keine Ahnung, ich verfolge ihn trotzdem :-)
Schönen Tag dir noch
Christine
Meine Kinder sind jetzt selber erwachsen. Hmmm.... Disziplin. Ich habe das eigentlich nie gefördert, denn ich selber habe sie nicht. Mir selber ist Abwechslung wichtig, individuell sein, aus Fehlern lernen.
AntwortenLöschenMir war wichtig dass meine Kinder Lebewesen achten. Ich habe Wert darauf gelegt dass sie auch Tiere achten und verstehen. Auch oft in der Natur sein. Mir war wichtig dass sie ihre Meinung/Ansichten mitteilen konnten. Mir war Anstand wichtig. Meine Kinder sollten von mir vorgelebt bekommen, keine Vorurteile zu haben, offen sein und überhaupt finde ich, dass, was man den Kindern nicht vorlebt, eher schwierig wird , ihnen beizubringen. Also war meine Devise: Was dir wichtig ist für deine Kinder, das lebe ihnen vor. Alles andere geht sowieso daneben.
Liebe Grüsse
Dany